Infos für Mädchen & Frauen

Die Medienberichte über sexuelle Übergriffe nach der Verabreichung von K.o.-Tropfen häufen sich und Beratungsstellen haben vermehrt Zulauf von betroffenen Mädchen und Frauen. Auch wenn man im Freundes- und Bekanntenkreis über das Thema spricht, können viele von eigenen Erfahrungen oder denen Angehöriger berichten, die „so etwas“ schon erlebt haben.

 

Wenn man an K.o.-Tropfen denkt, hat man zunächst junge Frauen in Diskotheken im Kopf, denen unbemerkt etwas ins Glas geschüttet wird und die anschließend abgeschleppt und vergewaltigt werden.

 

Die Erfahrung aus der Beratungspraxis zeigt aber: Betroffen sind Mädchen und Frauen aller Altersgruppen in den unterschiedlichsten Zusammenhängen und an allen Orten. Täter sind Fremde, Freunde, Lebensgefährten, Verwandte, Arbeitskollegen, zufällige Bekannte, Klassenkameraden, Nachbarn usw.

 

Meistens werden K.o.-Tropfen gegen Mädchen und Frauen eingesetzt, um sie anschließend sexuell zu missbrauchen oder zu vergewaltigen. Es gibt auch Berichte von Fällen, in denen die K.o.-Tropfen dazu benutzt wurden, Mädchen und Frauen mit Handys oder Kameras nackt und im euphorisierten Zustand zu filmen, um die Bilder anschließend im Freundeskreis zu verschicken oder sie ins Internet zu stellen.

 

Oft handelt es sich um einmalige Taten, aber es gibt auch immer wieder Mädchen und Frauen, denen regelmäßig K.o.-Tropfen verabreicht werden, um sie über einen längeren Zeitraum zu missbrauchen.

 

Viele geben sich selbst die Schuld oder zumindest eine Teilschuld an dem Geschehen und kreisen immer wieder um die Frage, was sie anders hätten machen können, um die Tat zu verhindern.

 

In jedem Fall gilt: Die Schuld liegt ganz allein beim Täter! Egal, was Sie getan, gesagt, nicht getan, nicht gesagt haben – immer hat der Vergewaltiger/ Missbraucher die alleinige Schuld, und die Verantwortung für die Tat liegt allein bei ihm!

 

Wichtig ist, sich selbst ernst zu nehmen und auf das eigene Gefühl zu vertrauen. Viele Mädchen und Frauen können sich erst im Laufe der Zeit durch ihre „Körpererinnerungen“ und durch Erzählungen von Dritten zusammenreimen, was ihnen passiert sein könnte. Selbst wenn die bewusste Erinnerung fehlt, kann ein solcher Übergriff sehr traumatisch sein und gravierende Folgen haben.

 

Opens internal link in current windowMädchen- und Frauenberatungsstellen  bieten anonym und kostenlos die Möglichkeit, in einem geschützten Rahmen über Erlebnisse, Ängste und Perspektiven zu sprechen, vermitteln hilfreiche Informationen und Adressen und begleiten die Betroffenen bei den weiteren Schritten.