Infos für Jungs & Männer

Schwule Männer als Opfer von K.o.-Tropfen

K.o.-Tropfen werden meist in Zusammenhang mit Mädchen und Frauen thematisiert. Aber auch Jungen und Männer können Opfer von Raub und Vergewaltigung unter Einsatz von K.o.-Tropfen werden. Bisher sind überwiegend Übergriffe gegen schwule Jungen und Männer bekannt geworden, betroffen sein können jedoch auch männliche Heterosexuelle.

 

 

Raub:

In einem Teil der bekannten Fälle wurden K.o.-Tropfen eingesetzt, um schwule Männer zu betäuben und dann auszurauben. Täter und Opfer lernten sich zum Beispiel in einer schwulen Szenekneipe kennen. Das betäubte Opfer wurde dann vom Täter (manchmal gab es mehrere Täter) nach Hause begleitet und dort ausgeraubt.

 

Vergewaltigung:

In anderen Fällen wurden die K.o.-Tropfen ausschließlich eingesetzt, um die Betroffenen unter Betäubung zu vergewaltigen. Zur Begegnung zwischen Täter und späterem Opfer kam es an schwulen Szeneorten, auf Parties und im Rahmen von Online-Verabredungen zum Beispiel in der Wohnung der Betroffenen.

Sexuelle Übergriffe unter der Wirkung von K.o.-Tropfen finden aber auch statt, wenn sich Täter und Opfer schon vorher kennen. Manchmal werden K.o.-Tropfen auch in bereits bestehenden Partnerschaften eingesetzt.

Viele Fälle werden nicht bekannt. Insgesamt ist bei schwulen Opfern von einer hohen Dunkelziffer auszugehen.

Dazu kommt, dass sexualisierte Gewalt gegenüber  Männern bisher wenig thematisiert wird – sowohl innerhalb der schwulen Szene als auch bei der Polizei oder im Gesundheitswesen.

Die Anlaufstellen für Lesben und Schwule in Köln  helfen mit Informationen zu den wichtigsten Schritten nach einer Vergewaltigung. Sie sind mit dem Thema vertraut und können weitere sensibilisierte Ansprechpartner, z.B. Ärzte und Therapeuten, nennen.

Sie stehen den Betroffenen für alle Fragen zum Thema Anzeigenerstattung zur Verfügung und  unterstützen je nach Angebot darüber hinaus bei allen weiteren Schritten der Bewältigung des Erlebten.

 

Auch wenn zunächst Vorbehalte gegenüber einer Anzeige bestehen ist es wichtig, vorsorglich Spuren zu sichern, falls man die Tat später noch anzeigen möchte!

 

 

Beratungsstellen für Jungs und Männer

 

Wichtiger Hinweis:

Lebensgefährlich werden K.o.-Tropfen für Menschen, die Medikamente gegen HIV einnehmen: Schon bei geringer Dosis verstärkt sich die Wirkung der K.o.-Tropfen um ein Vielfaches. Bewusstlosigkeit und lebensbedrohlicher Atemstillstand können die Folgen sein.